Gefangene des Engels - Pierce, M: Gefangene des Engels - The Darkangel Trilogy: The Darkangel (1), A Gathering of Gargoyles (2), The Pearl of the Soul of the World (3) by M. A. Pierce

Gefangene des Engels - Pierce, M: Gefangene des Engels - The Darkangel Trilogy: The Darkangel (1), A Gathering of Gargoyles (2), The Pearl of the Soul of the World (3) by M. A. Pierce

Autor:M. A. Pierce [Pierce, M. A.]
Die sprache: de
Format: mobi
Herausgeber: PeP eBook
veröffentlicht: 2011-02-20T23:00:00+00:00


Aeriel trat auf die Terrasse, die auf den Garten hinausging. Der Fürst stand an der Balustrade und starrte in die Morgendämmerung im Westen. Als Aeriel näher kam, drehte er sich lächelnd um.

»Verzeih mir, falls ich dich geweckt habe«, sagte er. »Aber die Morgenröte über meinem Garten ist zu schön, als dass du sie ein zweites Mal versäumen solltest.«

Aeriel trat neben ihn.

»Du siehst erschöpft aus«, erlaubte er sich zu bemerken.

»Ich … Ich habe schlecht geschlafen«, murmelte sie.

Der Sonnenstern erhob sich langsam hinter den nahen Hügeln, und es dauerte eine Stunde, ehe er voll am Himmel erstrahlte. Der Fürst hob gegen das Licht schützend eine Hand vor seine Augen.

»Aeriel«, sagte er, »ganz Pirs, alles, was ich habe, könnte dir gehören.« Sein Blick umfasste die Gärten und den Besitz, der sich dahinter erstreckte. »Dies alles würde ich dir geben, wenn …« Aeriel war müde und verwirrt. Sie lächelte schwach und sprach, ohne nachzudenken. »Wäre ich deines Bruders Erbin, würde es mir gehören. Du kannst nicht darüber verfügen. «

Der Kopf des Fürsten schnellte herum, und er starrte sie an. »Roschka«, flüsterte er. »Du hast doch mit Roschka gesprochen. «

Aeriels Geist war plötzlich klarer. Die Worte waren ihr unbedacht entschlüpft, doch nun war es geschehen. Mühsam gewann der Fürst seine Gelassenheit zurück.

»Mein Neffe ist wahnsinnig. Er kann nie den Thron besteigen. Kurz nach dem Tod meines Bruders befiel ihn ein Fieber, seine Mutter und Schwester ebenfalls. Es tötete sie. Er allein hat überlebt, aber seitdem ist er wahnsinnig und erzählt jedem, ich hätte ihren Tod verschuldet.«

Aeriel antwortete ihm nicht. Der Fürst wirkte nun ruhiger, sein Lächeln war nicht mehr gezwungen.

»Wie ich sehe, ist es ihm gelungen, dich zu täuschen. Misstraust du mir noch immer? Komm, ich möchte dich mit jemandem bekanntmachen. Danach, glaube ich, wirst du nicht länger an mir zweifeln.«

Er streckte die Hand aus, als erwartete er, dass sie danach greifen würde. Aeriel umklammerte ihren Wanderstab. Der Fürst zuckte die Schultern. Er wandte sich um und ging davon. Aeriel sah ihm nach, aber er blieb weder stehen, noch blickte er zurück. Sie folgte ihm.

Er führte sie an der Mauer entlang, die das Areal seines Besitztums eingrenzte. Der Weg war nur breit genug für einen. Der Fürst schritt zügig aus. Sie erreichten einen Turm an der Ecke der Schutzmauer. Der Fürst verschwand im gewölbten Torweg. Aeriel zögerte und folgte ihm dann.

Sie stiegen eine gewundene Treppe hinauf, die zu dem kleinen Raum in der Spitze des Turms führte. Er sperrte die Tür auf, öffnete sie weit, aber Aeriel weigerte sich, vor ihm einzutreten. Sie presste sich mit dem Rücken gegen die Mauer, direkt innerhalb der Tür. Der Raum war klein, einfach und spärlich eingerichtet. Nur sie beide waren anwesend.

»Wo ist die Person, die du mir vorstellen wolltest?«

Der Fürst stand vor dem schmalen Fenster und sah hinaus. »Er ist noch nicht hier«, sagte er. »Aber er wird kommen.«

Aeriel lauschte, konnte aber keine Schritte auf der Treppe hören. Der Fürst wandte sich vom Fenster ab und ging zu einer grauen Holztruhe mit Paneelen, die im Stil Isternes’ geschnitzt war.



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